Nachhaltigkeit im Zeichen des Spielens

Veröffentlicht am 12. August 2024 um 12:22

Gemeinsames Spielen und kreativ sein ist mehr als Zeitvertreib. Im Spiel wird Neues erkundet und ausprobiert, Grenzen überwunden und Problemlösungs- und Konfliktfähigkeit trainiert.

Warum Spielen so wichtig ist

Spielen ist für die Entwicklung von Kindern sehr wichtig. Kinder wollen von sich aus Neues erforschen und entdecken und sind dabei ständig aktiv und in Bewegung.

Logisch-analytisches Denken, die Bedeutung von Begriffen wie rau und glatt, oben und unten, lernt ein Kind durch Handeln und be„greifen“ kennen. Das ist die Grundlage für die kognitive Entwicklung. Wenn ein Kind nicht rückwärts gehen kann, kann es auch nicht rückwärts zählen! Erst muss es sich mit seinem Körper orientieren können, damit Orientierung im Raum, auch im Zahlenraum, möglich wird. Motorische Fähigkeiten sind Voraussetzung, um sich „sicher“ bewegen zu können.

 

Vielfältigen Bewegungserfahrungen wie das Laufen auf der Wiese, Klettern in den Bäumen, Tragen und Heben von Naturmaterialien, den Hügel hinunterrutschen, über Stämme balanciere, sind jedoch für einen gesunden Aufbau unserer Motorik und des Gleichgewichtssinn und der Geschicklichkeit notwendig.

Der allgemeine Gesundheitszustand unserer Kinder entwickelt sich jedoch ganz anders. Allergien, Übergewicht, Haltungsschäden, Konzentrationsstörungen, Tollpatschigkeit nehmen zu und sind mehr als bloße Schönheitsfehler. Spielen und Bewegung in der Natur ist wichtig, um Kinder in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung optimal zu fördern! Unsere Kinder in die Gärten hinaus locken und ihnen dort Bewegung und Spaß zu ermöglichen, ist ein wichtiger Beitrag. 

Bewegungssicherheit kann nur durch Bewegung erworben werden, nicht durch Computerspiele und Fernsehfilme und schon gar nicht über Belehrungen und Verbote.

 

Spielen fördert unser Natur- und Umweltbewusstsein

Vor noch gar nicht so langer Zeit verbrachten Kinder einen großen Teil ihrer Freizeit in der Natur. Die liebsten Spiel-Plätze waren Orte wie die G’stetten hinterm Haus, die Obstwiese vom Nachbarn oder der Bach im Wald. Doch wie schaut es heute aus? Leider schwindet immer mehr das Bewusstsein, dass die Natur wichtig für die kindliche Entwicklung ist und auf spielerische Art und Weise zur Förderung der Kinder beitragen kann. Wenn Kinder in natürlichen Freiräumen spielen, dann nutzen sie die Natur, um wertvolle Erfahrungen zu sammeln, von denen sie ein Leben lang profitieren können. Durch bewusste Naturkontakte können Eltern, Pägagogen/innen und LehrerInnen Kinder ganz gezielt fördern. 

Kinder brauchen das Spiel im Freien, die Bewegung. Biotope wie Blumenwiesen, Totholzhaufen, Naschhecken oder unberührte wilde Ecken ermöglichen spannende Naturbeobachtungen und öffnen dabei den Blick für die Natur. 

 

Alte Spiele 

Kind sein stellt heute völlig andere Anforderungen als früher. Die moderne Lebenswelt lässt den Kindern immer weniger Spielräume und freie Spielmöglichkeiten. Durch die Spielzeug, Medien-, Freizeit- und auch Konsumindustrie werden die Kinder mit verlockenden Spielangeboten konfrontiert. 
Doch durch die Vorgabe von realistischen Spielsachen wird die Offenheit eingeschränkt und die Kreativität und Fantasie gebremst. Deshalb verstauben viele Spielsachen in den Regalen und Schränken der Kinderzimmer, da sie im Einsatz nicht vielfältig genug sind und schnell langweilig werden. 

Alte Spiele, die von Kindergeneration zu Kindergeneration weitergeben werden, jedoch sind vielseitig. Sie fördern die Kreativität der Spielenden, da sie Raum lassen für neue Interpretationen und Veränderungen. Alte Spiele sind nachhaltig und ressourcenschonend, da sie mit wenig bis gar keinem Spielmaterial auskommen, dafür überall zum Einsatz kommen können: Drinnen wie Draußen, Unterwegs und zu Hause.

 

Naturpädagogik - Spiele mit allen Sinnen

Die Naturpädagogik baut auf Methoden auf, die einen positiven und freudigen Zugang zur Natur vermitteln und ein Verständnis für ökologische Zusammenhänge aufbauen. 
Was wir kennen und schätzen, das liegt uns am Herzen und dafür setzen wir uns auch später als Erwachsene ein. Durch selbstständiges Handeln, Forschen, Spüren und Lernen mit allen Sinnen, schaffen wir eine emotionale Bindung zu unserer Umwelt. Das Engagement für unsere Umwelt hängt also auch sehr stark mit positiven Erlebnissen und emotional geprägten Erfahrungen - besonders in jungen Jahren - zusammen. 

 

Augen auf beim Spielzeugkauf!

Nicht alles, was aus den Regalen leuchtet, ist empfehlenswert. Spielzeug sollte robust und gesundheitlich unbedenklich sein. Da Babys und Kleinkinder ihre Spielsachen auch mit dem Mund erkunden, müssen diese auf jeden Fall aus gesundheitlich unbedenklichen Materialien bestehen und es dürfen sich keine Kleinteile lösen.
Mindeststandards für Kinderspielzeug, das innerhalb der EU verkauft wird, sind in der EN 71, der Europanorm für die Sicherheit von Spielzeug geregelt. Es dürfen z.B. keine scharfen Kanten vorhanden sein. Auch Speichelechtheit, die Sicherheit von Füll-Materialien, Schadstoffgehalt und Lautstärke sind in der Norm geregelt.

 

Holzspielzeug bevorzugen 

Holzspielzeug erfüllt die höchsten ökologischen Kriterien. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, hat angenehme Oberflächeneigenschaften und ist sehr langlebig. Auch die Entsorgung ist unproblematisch. Wenn möglich, sollte das Holz aus heimischen Wäldern kommen und optimaler weise ein Zeichen für nachhaltige Forstwirtschaft tragen (FSC oder PEFC Siegel). Qualitativ gutes Holzspielzeug ist zwar nicht billig, aber dafür nahezu unverwüstlich. Es kann über Generationen weitergegeben werden, eignet sich immer wieder für neue Kombinationen und Kreationen und lässt der Phantasie freien Lauf.

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